"Die Hirten damals, die wussten es nicht"

Adventsingen der Stadtkapelle findet riesigen Anklang

Dicht gedrängt saßen die Besucher in den Bänken der Ägidikirche und leider konnte nicht jeder Besucher des Adventsingens der Stadtkapelle Bad Reichenhall am vergangenen Sonntag einen Sitzplatz ergattern. Auch im Altarraum war einiges los, Musikanten und Musikantinnen mit ihren Blasinstrumenten hatten sich bunt gemischt zu ihrem 7. Adventsingen eingefunden. Mit einer festlichen Aufzugsmusik eröffnete dann die Stubn’ Musi, angeleitet von Barbara Stöberl diese besinnliche Stunde im Advent. Die Saitn- Musi präsentierte sich überraschend mit neuem vollem Klang, verstärkt durch die Kontrabassbegleitung des Dirigenten Thomas Hauber und trug im weiteren Verlauf feinfühlig mit Landlern und Boarischen zum guten Gelingen der Veranstaltung bei.
Da der Hausherr Pater Alfred von den Karmeliten kurzfristig eine Gottesdienstvertretung übernehmen musste, lag dann auch die Begrüßung in der Hand von Thomas Hauber, er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass eine überwältigende Zahl von Besuchern der Einladung der Stadtkapelle gefolgt war und wünschte eine besinnliche Stunde im Advent.
Mit gewohnt anspruchsvollen Fanfaren trat das Trompetentrio unter der Leitung von Dieter Helminger auf, mit schönen weichen Tönen bot das Klarinettentrio angeführt von Katharina Bürger einen beruhigenden Gegenpol.
Mit angenehmer Klangfarbe präsentierten die Hornisten Weisen, sie traten als Duo und Trio auf , tonangebend waren hierbei Hans Roth und Kathrin Staller.
Dazwischen regte der für den stark erkälteten und fast stimmlosen Michael Stodola eingesprungene Schlagzeuger Wolfgang Hauber als Sprecher mit G’schichtln zum Advent zur Besinnung, aber auch zur Erheiterung an. Dabei konnte er das Publikum davon überzeugen, dass die „Hirten von damals“ die Frohe Botschaft von der Geburt des Herrn ohne großes Hinterfragen und wissenschaftliche Beweise annehmen konnten.
Sehr anspruchsvolle und wunderbar harmonische Chorsätze trug der Kammerchor Querklang unter der Leitung von Peter Voitz vor, gefühlvoll das Salve Regina, klanggewaltig das „Prope est dominus“ und mit schwebendem Klang ausschließlich das von den Frauen gesungene „Gegrüßt seist du o Königin“ verführten das Publikum zum Loslassen von Eile und Hast in der nicht immer „staaden“ Zeit.
Für einen ausgewogenen, angenehmen und harmonischen Bläserklang sorgte das Blechbläserquartett, dessen Organisation Susi Sedlmeier übernommen hatte, mit einem Pastorell, einer adventlichen Weise und dem „Adventsboarischen“.
Barbara Stöberl, die das Adventsingen in bewährter Form bereits zum 7. Mal organisierte, hatte das Programm geschickt zusammengestellt, so dass ein reibungsloser Ablauf gewährleistet war. Zum Schluss traute sich der 1. Vorstand Michael Stodola doch noch ans Mikrofon, dankte fast flüsternd der Organisatorin für die bestens geleistete Arbeit und den zahlreichen Besuchern für ihr Kommen und wünschte eine gesegnete Adventszeit.
Bevor Bläser, Chor und Besucher gemeinsam das Schlusslied „Du lässt den Tag o Gott nun enden“, anstimmten, galt es aber noch Abschied zu nehmen von Richard Kustermann, der der Stadtkapelle fast 60 Jahre lang als Klarinettist und Saxophonist die Treue gehalten hatte. Der ausscheidende Musiker hatte sich einen stillen Abschied gewünscht, dieser Wunsch konnte ihm mit dem Adventsingen leicht erfüllt werden. Als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit bekam er von Michael Stodola eine von Karin Hauber gestaltete große Leinwandcollage mit seinem Lieblingsmarsch „Zum Städtele hinaus“. Das anwesende Publikum ehrte ihn mit einem kräftigen Applaus, der dann nach dem Schlusslied erneut begeistert gespendet wurde und fast kein Ende fand.
Am Ausgang gab es für jeden Besucher noch einen selbst gebastelten Weihnachtsgruß von der Stadtkapelle.