"Querklang" findet großen Anklang

Konzert des Kammerchores begeisterte die Zuhörer mit hoher musikalischer Qualität

     BAYERISCH GMAIN - Es war das erste Chorkonzert des Kammerchores "Querklang", aber der hervorragende Besuch zeigte, dass sich der Chor durch Auftritte bei Gottesdiensten und Adventsingen im Berchtesgadener Land bereits einen Namen gemacht hat. Das Ensemble unter der Leitung des Kirchenmusikers Peter Voitz war vor rund zwei Jahren von Mitgliedern der Stadtkapelle Bad Reichenhall gegründet worden. Nach und nach schlossen sich weitere ambitionierte Sänger an. Jetzt stellte es sich erstmals mit einem Konzertabend seinem Publikum vor. Die Gruppe zeichnete sich vor allem durch ein großartiges Klangvolumen, reine Intonation und hohe Musikalität aus. Auch die Idee einer zweiteiligen Veranstaltung mit Ortswechsel von der Kirche in den Pfarrsaal mit anschließendem Stehempfang kam bei den Besuchern gut an.
     Nach der Begrüßung der Zuhörer durch Michael Stodola, der in gekonnter Weise durch das Programm führte, wurde das Konzert mit dem festlichen Halleluja von Max Eham für Chor und Orgel eröffnet. Eine mächtige Orgelimprovisation, bei welcher der Chorleiter seine virtuosen Fähigkeiten an der Orgel demonstrieren konnte, führte dabei den Chor seinem Einsatz entgegen. Nicht weniger beeindruckend gestaltete sich das zweite Stück für Chor und Orgel "Lobet den Herrn der Welt", ein Werk bearbeitet von Willy Trapp nach einer Komposition von Jeremiah Clarke.
     Als nun das Ensemble für den Vortrag der folgenden Werke von der Empore in die Apsis wechselte, erwartete die meisten Konzertbesucher eine Überraschung. Der stimmgewaltige Eindruck der ersten Stücke ließ so manchen mit dem Auftritt eines großen Chores rechnen. Dieser besteht jedoch aus 13 Mitgliedern sowie dem Dirigenten.
     Den Schwerpunkt bildeten im weiteren Verlauf hoch anspruchsvolle Werke der klassischen A-cappella-Chorliteratur: "Also hat Gott die Welt geliebt" des frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz, das "Machet die Tore weit" von Andreas Hammerschmidt, der Lobpreis Mariens "Ave Maris Stella" von Edvard Grieg, die Psalmvertonungen "Denn er hat seinen Engeln befohlen" und "Jauchzet dem Herrn, alle Welt" von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie das Abendlied des in den vergangenen Jahren wieder verstärkt in die Programme aufgenommenen Komponisten Josef Rheinberger. Dem Kammerchor gelang es in eindrucksvoller Weise, die Herausforderungen der bis zu achtstimmigen Werke zu meistern sowie in reiner Intonation und bewegender Interpretation zu präsentieren.
     Einen musikalischen Kontrast stellten die Werke aus dem Bereich des sogenannten "Neuen geistlichen Liedes" dar. Das bekannte "Ins Wasser fällt ein Stein" von Kurt Kaiser, "Ich trau auf dich" von Marion Warrington sowie "Manchmal fang ich mit dir ein Stück Leben ein" und "Du bist da" der Aschauer Komponistin Kathi Stimmer-Salzeder wurden mit E-Piano-Begleitung vorgetragen. Bei den letzten beiden Stücken hervorzuheben ist das glänzende und weiche Spiel von Christian Stöberl, der mit der Klarinette die instrumentalen Zwischenspiele und Überstimmen übernahm. Als Abschluss des geistlichen Programms gab der Chor seinen Zuhörern mit "The Lord bless you and keep you" von John Rutter noch einen Segenswunsch mit auf den Weg. Das zwischen Ergriffenheit und Begeisterung hin- und hergerissene Publikum belohnte die großartige Leistung von Peter Voitz und den Sängern von "Querklang" mit lang anhaltendem Applaus.
     Für die vielen, die gerne noch mehr hören wollten, zeigte das Ensemble im Pfarrsaal bei einem Stehempfang in lockerer Atmosphäre, dass es auch in der Lage ist, Songs aus dem Film-. Jazz- und Pop-Bereich in originellen Arrangements zu interpretieren."Jetzt tanzen alle Puppen" aus der "Muppet Show", "Can't buy me love" von John Lennon und Paul McCartney, "Ich wär so gerne Millionär" der Gruppe "Die Prinzen" und "Always look on the bright side of life" von Eric Idle ließen den Abend heiter ausklingen. Dabei zeigte der Bassist David Steffens, dass Chorsänger auch hervorragende Solisten und echte Entertainer sein können.
     Zum Abschluss des Konzertabends gab es für den Chor noch die Gelegenheit, sich mit den Besuchern auszutauschen, sich der Kritik zu stellen und Glückwünsche für den gelungenen Abend entgegenzunehmen. Das Ensemble "Querklang" gehört auch nach der eindrucksvollen Demonstration seines Könnens momentan sicherlich zu den besten Chören der gesamten Region. Aufgrund des Konzerterfolges strebt die Formation einen weiteren Auftritt im Herbst an.


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